Wie kann die Ernährung die mentale Gesundheit unterstützen?

 

Wie kann die Ernährung die mentale Gesundheit unterstützen?


Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden weniger. Während ich diesen Beitrag schreibe, regnet es draußen in Strömen. Viele Menschen leiden zurzeit nicht nur wegen des Wetters unter Stimmungsschwankungen oder depressiven Verstimmungen.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien gezeigt, dass die Ernährung nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere mentale Gesundheit stark beeinflusst. Viele von uns sind sich der körperlichen Auswirkungen von Lebensmitteln bewusst – wie sie unser Gewicht, unser Energieniveau und unsere allgemeine Gesundheit beeinflussen. 

Aber wusstest du, dass das, was du isst, auch deine Stimmung, deine Konzentration und das Risiko für psychische Erkrankungen beeinflussen kann? 

In diesem Beitrag erfährst du, wie Ernährung und mentale Gesundheit zusammenhängen und welche Lebensmittel du in deine Ernährung integrieren kannst, um dein mentales Wohlbefinden zu fördern.

Grundsätzlich sei vorab noch gesagt, dass ich nicht der Meinung bin, dass die Ernährung als alleinige Therapieform von psychischen Erkrankungen angesehen werden kann. Hier sollten Experten ans Werk.

Eine entsprechende  Ernährungsweise kann aber sehr wohl als ein Baustein angesehen werden, der unter Unständen als ergänzende Maßnahme einen äußerst positiven Effekt auf die mentale Gesundheit und auf kurzfristige Stimmungsschwankungen haben kann.

Die Verbindung zwischen Darm und Gehirn

Der Darm wird oft als unser "zweites Gehirn" bezeichnet, und das aus gutem Grund. Der Verdauungstrakt ist eng mit dem Gehirn verbunden, hauptsächlich durch den Vagusnerv, der Signale zwischen beiden Organen überträgt. Diese sogenannte Darm-Hirn-Achse spielt eine wesentliche Rolle für unsere Stimmung und unsere mentale Gesundheit.

Im Darm befinden sich Bakterien, die zusammen das Mikrobiom bilden. Diese Bakterien produzieren Neurotransmitter wie Serotonin, das für unser Glücksgefühl verantwortlich ist. Eine gesunde Darmflora ist daher entscheidend für unsere mentale Gesundheit. 

Ungesunde Ernährung, wie eine Ernährung, die reich an Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln ist, kann das Gleichgewicht der Darmbakterien stören und somit auch unsere mentale Gesundheit beeinträchtigen.

Wichtige Nährstoffe für das Gehirn

Bestimmte Nährstoffe spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung unserer mentalen Gesundheit. Hier sind einige der wichtigsten Nährstoffe, die du regelmäßig zu dir nehmen solltest:

1. B-Vitamine

Insbesondere Vitamin B6, B12 und Folsäure sind entscheidend für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. Ein Mangel an diesen Vitaminen wird häufig mit Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht.  Quellen für B-Vitamine sind Vollkornprodukte, grünes Blattgemüse, Eier und Fleisch.

2. Magnesium

Dieses Mineral hilft, den Stresspegel zu regulieren und das Nervensystem zu beruhigen. Magnesiumreiche Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Spinat und Bohnen können dazu beitragen, Angstzustände zu lindern und die Stimmung zu stabilisieren.

Eine etwas ältere Veröffentlichung der medizinischen Universität Wien erklärt dem interessierten Leser unter folgendem Link die Wirkmechanismen von Magnesium in Bezug auf depressive Stimmungsveränderungen:

https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/detail/so-wirkt-magnesium-gegen-depressionen/#:~:text=Als%20Folge%20der%20Magnesiumrestriktion%20(%3D,durch%20den%20Magnesiummangel%20eingeschränkt%20werden

3. Tryptophan

Diese Aminosäure ist ein Vorläufer von Serotonin und kann helfen, die Stimmung zu verbessern und für Entspannung zu sorgen. Tryptophanreiche Lebensmittel sind Truthahn, Eier, Käse und Hülsenfrüchte.

Weitergehende Informationen zu Tryptophan findest du unter folgendem Link:

https://www.adler-apotheke-kirchheim.de/gesundheitsbibliothek/index/l-tryptophan/Ernährung bei Depressionen

4. Die Mittelmeer-Diät

Eine weitere sehr gute Ernährungsweise zur Unterstützung der mentalen Gesundheit ist die Mittelmeer-Diät, die reich an Obst, Gemüse, Nüssen, Olivenöl, Vollkornprodukten und Fisch ist. Diese Ernährungsweise liefert viele der oben genannten Nährstoffe und hat in Studien gezeigt, dass sie das Risiko für Depressionen deutlich senken kann.

Unter folgendem Link findest du weitergehende Informationen zur sogenannten australischen "SMILES-Studie", die gezeigt hat, dass eine Ernährung nach den oben genannten Empfehlungen nicht nur die Stimmung positiv beeinflusst hat, sondern auch noch kostengünstig war.

https://www.doccheck.com/de/detail/articles/1023-depression-der-biolek-effekt

Auf der anderen Seite steht eine zuckerreiche Ernährung. Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Konsum von zuckerreichen Lebensmitteln mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für depressive Symptome verbunden ist. Zucker verursacht nicht nur Blutzuckerspitzen und -abfälle, die sich auf die Stimmung auswirken, sondern fördert auch Entzündungen im Gehirn, die das Risiko für Depressionen erhöhen können.

Ernährung bei Angstzuständen

Angstzustände können durch verschiedene Faktoren ausgelöst oder verstärkt werden, einschließlich der Ernährung. Koffein und Zucker sind zwei häufige Übeltäter, die Angstzustände verschlimmern können. Koffein kann das Nervensystem stimulieren und Herzklopfen, Nervosität und Angst auslösen, während Zucker zu Blutzuckerschwankungen führt, die die Stimmung beeinträchtigen.

Stattdessen sollten Menschen mit Angstzuständen auf eine Ernährung setzen, die reich an komplexen Kohlenhydraten ist. Vollkornprodukte, Quinoa und Haferflocken sorgen für einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel und können helfen, die Stimmung zu stabilisieren.

Auch probiotische Lebensmittel wie Joghurt oder Kefir können helfen, Angstzustände zu lindern. Diese Lebensmittel fördern eine gesunde Darmflora, die wiederum eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem haben kann.

Vermeidbare Ernährungsfehler

Es gibt einige Ernährungsfehler, die der geistigen Gesundheit schaden können. Dazu gehören:

Zu viele verarbeitete Lebensmittel: Diese sind oft reich an ungesunden Fetten, Zucker und Zusatzstoffen, die Entzündungen im Körper und Gehirn fördern und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen können.

Nährstoffarme Ernährung: Eine Ernährung, die stark auf Fast Food und Fertigprodukte setzt, liefert oft nicht die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe, die das Gehirn für seine optimale Funktion benötigt.

Mangel an Flüssigkeitszufuhr: Dehydration kann nicht nur körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Müdigkeit verursachen, sondern auch die Stimmung negativ beeinflussen und zu Konzentrationsproblemen führen.

Nahrungsergänzungsmittel für die mentale Gesundheit

In manchen Fällen ist es schwer, alle notwendigen Nährstoffe allein durch die Nahrung aufzunehmen. Hier können Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein.

In unseren Breitengraden mit wenig Sonnenstunden in Wintermonaten sticht hier besonders das Vitamin D hervor. Denn besonders in den Herbst- und Wintermonaten leiden viele Menschen an einem Vitamin-D-Mangel, der das Risiko für Depressionen erhöhen kann. Eine Vitamin-D-Ergänzung kann helfen, den Mangel auszugleichen und die Stimmung zu verbessern. Eine Substitution sollte allerdings ärztlich abgestimmt werden.

Zusammenfassung

Unsere Ernährung spielt eine wesentliche Rolle in der Erhaltung und Förderung unserer mentalen Gesundheit. Durch den bewussten Verzehr nährstoffreicher, frischer Lebensmittel und das Meiden von stark verarbeiteten Produkten können wir nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist pflegen. Die Integration von B-Vitaminen, Magnesium und Probiotika in unsere tägliche Ernährung kann dazu beitragen, unsere Stimmung zu verbessern, Angstzustände zu lindern und das Risiko für Depressionen zu senken. Die richtige Ernährung ist ein ergänzendes und effektives Werkzeug, das uns helfen kann, uns geistig gesund und ausgeglichen zu fühlen. Bei ernsthaften psychischen Erkrankungen sollten allerdings immer Experten zu Rate gezogen werden. Die oben genannten ernährungsspezifischen Punkte können aber eine sinnvolle Ergänzung zu weiteren Therapiebausteinen sein.


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